Afrikas Bischöfe fordern mutige Klimaschutzmaßnahmen

Ein Symposium im Vorfeld der UNO-Klimakonferenz COP30

(c) VATICAN MEDIA Divisione Foto
Datum:
Sa. 13. Sept. 2025
Von:
Quelle: Vaticannews

Mit eindringlichen Worten haben die Mitglieder des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) beim Zweiten Afrikanischen Klimagipfel in Addis Abeba mutige Schritte im Kampf gegen die Klimakrise gefordert. In einer Erklärung bezeichneten sie die Krise als „moralischen und ökologischen Notfall“, dessen Folgen auf dem afrikanischen Kontinent besonders gravierend seien.

Eine integraler Ökologie

„Afrika trägt unverhältnismäßig große Lasten – Dürren, Zyklone, Überschwemmungen, Wüstenbildung – obwohl es am wenigsten zu den globalen Emissionen beiträgt“, heißt es in dem Statement, das Bischof Coffi Roger Anoumou aus Benin vortrug.

Die katholische Kirche in Afrika fordert daher, dass Klimaschutzmaßnahmen „afrikanisch geprägt, gemeinschaftsverwurzelt und gerecht“ gestaltet werden. „Afrika darf nicht nur Empfänger externer Agenden sein, sondern muss Architekt seiner eigenen ökologischen Zukunft werden“, betonen die Bischöfe. Ländliche Gemeinschaften mit ihrem reichen indigenen Wissen seien „Laboratorien integraler Ökologie“ und müssten eine zentrale Rolle bei nachhaltiger Entwicklung spielen.

Mobilisierung von Klimafinanzierungen unter Wahrung der Gerechtigkei

Im Original: "Die Kirche fordert die reichen Nationen auf, ihre ökologischen Schulden durch transparente, zugängliche und nicht verschuldungsfördernde Klimafinanzierungen zurückzuzahlen. Fonds für Verluste und Schäden sowie für Anpassungsmaßnahmen müssen rasch operationalisiert werden, damit sie direkt die gefährdeten Gemeinschaften erreichen und deren Widerstandsfähigkeit stärken, anstatt sie in Abhängigkeit zu bringen. Als katholische Gemeinschaften in Afrika fordern wir die Staats- und Regierungschefs sowie die Institutionen auf, ihre moralische Pflicht anzuerkennen und sich zu dringenden und ehrgeizigen Maßnahmen zum Schutz unseres gemeinsamen Hauses und der Schwächsten zu verpflichten. Verzögerungen und halbherzige Maßnahmen verstärken nur das Leid unserer Bevölkerung und gefährden künftige Generationen. Ein Abkommen muss Finanzmittel für Verluste und Schäden enthalten, die eine Entschädigung für Länder darstellen, die bereits unter den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels leiden, aber nicht für dessen Verursachung verantwortlich sind. Dies ist eine Frage der Gerechtigkeit und der Solidarität mit den ärmsten und am stärksten betroffenen Gemeinschaften."

Investitionen in erneuerbare Energie

Konkret rufen die Bischöfe zu Investitionen in erneuerbare Energien, vor allem in dezentralisierte Solarprojekte, auf. Diese könnten Arbeitsplätze schaffen, Frauen und Jugendliche stärken, die Energiearmut verringern und zugleich die Kohlenstoffemissionen senken. „Die Zukunft ist diese erneuerbare Energie, namentlich die Solarenergie“, heißt es in der Erklärung.

Darüber hinaus fordern die Kirchenvertreter eine Klimafinanzierung, die Gerechtigkeit schafft: Reiche Nationen müssten ihre „ökologische Schuld“ anerkennen und durch transparente und nicht-verschuldende Mittel begleichen. Anpassungs- sowie Verluste- und Schädenfonds müssten „dringend umgesetzt werden, um betroffene Gemeinschaften direkt zu erreichen und Resilienz statt Abhängigkeit zu fördern“.

Bisherige Untätigkeit

Mit scharfen Worten kritisieren die Bischöfe die bisherige Untätigkeit: „Wir können uns nicht länger mit Ausreden zufriedengeben. Was es braucht, ist Mut und Entschlossenheit, um sich entschieden von fossilen Brennstoffen abzuwenden, erneuerbare Energiequellen zu nutzen und echte Lebensstiländerungen vorzunehmen.“

Die afrikanischen Bischöfe machten deutlich: Verzögerungen und halbherzige Maßnahmen vertiefen das Leid der Menschen und gefährden die Zukunft kommender Generationen. Ihre Botschaft an die internationale Gemeinschaft ist unmissverständlich: Nur mit Gerechtigkeit, Solidarität und einer konsequenten Abkehr von fossilen Energien kann die Erde – „unser gemeinsames Haus“ – bewahrt werden.

Zur Erklärung (Englisch)